Dr. Irmgard Pfaffinger, Fachärztin für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Anästhesiologie

#kopfsache. Psyche gut, alles gut.

Tracerdiagnose Somatisierungsstörungen

Somatisierung, das heißt:

„Ich glaube, mein Herz stolpert oder drückt, weil ich herzkrank bin“,

… tatsächlich aber ist es die Angst.

„Ich denke, mein Bauch schmerzt wegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten“,

… tatsächlich aber sind es innere Spannungen.

„Ich glaube, nicht atmen zu können, weil ich lungenkrank bin“,

… tatsächlich aber ist es die Not der Gefühle.

„Ich glaube, die Gliedmaßen schmerzen wegen Rheuma“,

… tatsächlich aber ist es ohnmächtiger Zorn, der in mir wütet.

Somatisierung, das heißt auch:

An die Stelle ganzheitlichen, personalen Erlebens tritt die Überzeugung, es sei lediglich der Körper, der nicht funktioniert. Es werden diagnostische Maßnahmen ergriffen und Behandlungen versucht, die an der psychosozialen Ursache vorbei gehen. Durch die Vergeblichkeit der Behandlungen geht die Hoffnung auf Genesung und das Vertrauen in Ärzte verloren. Im Gesundheitssystem entstehen vermeidbare Kosten, zum Schaden der Volkswirtschaft und anderer Patienten.

Zu den Somatisierungsstörungen zählen „medically unexplained (physical) symptoms“ (MUS), somatoforme autonome Funktionsstörungen, körperliche Belastungsstörungen, sogenannte „funktionelle Syndrome“ (z. B. Fibromyalgiesyndrom, Reizdarmsyndrom, Chronisches Erschöpfungssyndrom) und verschiedene Arten unklarer Schmerzen (z. B. chronische nicht-spezifische Rücken-, Gesichts-, oder myofasziale Schmerzen).

Nicht zu den Somatisierungsstörungen gehören hingegen körperliche Beschwerden bei klar definierten organischen Erkrankungen, bei denen der „körperliche“ Pathomechanismus nicht eindeutig geklärt ist.

Perspektive PATIENTEN

Perspektive PATIENTEN

Wie muss die medizinische Behandlung und Versorgung umgestaltet werden, um Patienten mit neurologischen und psychischen Erkrankungen gezielter und schneller behandeln zu können?

Die Patientinnen und Patienten stärken.

Wir müssen präventiv stark werden und Resilienzkonzepte fördern, den Zugang zu fachärztlicher Versorgung beschleunigen und vor Pathologisierung schützen.

Der Zugang zur fachärztlichen Versorgung mit ausreichend Zeit für eine Zuwendung beim Ersttermin und Behandlung durch einen Facharzt im wohnortnahen Umfeld ist essenziell zur Graduierung von Krankheitswert und Vermeidung von Chronifizierung sowie Förderung von Teilhabe. Die Förderung von Resilienzkonzepten als Teil der Prävention, der Schutz vor Pathologisierung und die Entstigmatisierung ermöglichen in der Folge einen nach Schweregrad bedarfsgerechten Zugang zum Gesundheitssystem.

Anteil der Allgemeinpopulation, die über mindestens eine medizinisch nicht hinreichend erklärte Beschwerdesymptomatik (MUS) in der vergangenen Woche, die mit erheblicher Beeinträchtigung verbunden ist, berichtete:

%

Bei denjenigen, die mindestens ein ernsthaft beeinträchtigendes Symptom haben, war die mittlere Zahl von Beschwerden > 20 [1].
Ein Allgemeinarzt mit 40 Patientinnen und Patienten am Tag sieht durchschnittlich jede Stunde zwei Patientinnen und Patienten mit funktionellen Körperbeschwerden [6]. In bestimmten Altersklassen und bei Frauen sind Somatisierungsstörungen / MUS häufiger [2].

Somatisierung stellt ein Risiko für die nachfolgende Ausbildung von Angststörungen und Depression dar [3].

Perspektive GESELLSCHAFT

Perspektive GESELLSCHAFT

Wie kann die neuropsychiatrische Versorgung sichergestellt werden, um die Zahl an chronisch Erkrankten, arbeitsunfähigen Personen mit reduzierter gesellschaftlicher Teilhabe nicht weiter zu erhöhen bzw. zu reduzieren?

Die Resilienz der Gesellschaft erhöhen.

Wir müssen die Versorgung optimieren und einen schnelleren Zugang für die Behandlung der Betroffenen von neuropsychiatrischen Erkrankungen schaffen.

Zur Sicherstellung der neuropsychiatrischen Versorgung und Reduzierung der Zahl chronisch Erkrankter mit eingeschränkter gesellschaftlicher Teilhabe ist es entscheidend, die Resilienz der Gesellschaft zu stärken. Dies kann durch gezielte Präventionsmaßnahmen und Aufklärung über psychische Gesundheit erfolgen, um die Entstehung von Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. 

Ärztliche Handlungsstrategien zur Aufrechterhaltung der Versorgung

Korrekte Diagnostik im Erstkontakt ist herausfordernd, da somatische Erkrankung nicht übersehen werden darf [10,11]. Eine gleichzeitige, wohlüberlegte und sorgfältige Befragung und biomedizinische und psychosoziale Diagnostik spart Zeit und Ressourcen und beeinflusst den Verlauf positiv [12,13]

Die oftmals unternommene extensive (technische) Diagnostik auch hinsichtlich schwerwiegender, aber unwahrscheinlicher Krankheiten trägt wenig dazu bei, Patientinnen und Patienten Sicherheit zu vermitteln, ihre Angst zu reduzieren, Symptome zu lindern oder die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens zu mindern [14]

Beruhigend und motivierend dargebrachte Inhalte mit positiven, entkatastrophisierenden Formulierungen bessern Beschwerden nachhaltig [15,16]

Psychotherapie ist nicht genug

Psychotherapie ist für die meisten funktionellen Körperbeschwerden wirksamer als peripher ansetzende therapeutische Maßnahmen, jedoch sind diese Behandlungen nicht immer ausreichend auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten [17]. Psychotherapie ist hilfreich in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz [17]. Somatisierungsstörungen benötigen multimodale Behandlung, die unter koordinativer Leitung eines Facharztes eingesetzt wird (u.a. Krankengymnastik, Physiotherapie, Entspannungstherapie, Biofeedback, konzentrative Bewegungstherapie, Gesundheitstraining, Musiktherapie, Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) [18,19,20].

Hauptansprechpartner für Patienten ist der koordinierende psychosomatische Facharzt („Gatekeeper-Funktion“), der psychotherapeutische, pharmakologische, sozialmedizinische und somatomedizinische Kompetenz vereint [21]

Somatisierungsstörungen benötigen multimodale Behandlung, die unter koordinativer Leitung von Fachärztinnen und Fachärzten eingesetzt wird (u.a. Krankengymnastik, Physiotherapie, Entspannungstherapie, Biofeedback, konzentrative Bewegungstherapie, Gesundheitstraining, Musiktherapie, Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) [18,19,20]
Hauptansprechpartner für Patienten ist der koordinierende psychosomatische Facharzt („Gatekeeper-Funktion“), der psychotherapeutische, pharmakologische, sozialmedizinische und somatomedizinische Kompetenz vereint [21]

Perspektive RESSOURCEN

Perspektive RESSOURCEN

Wie kann die medizinische und pflegerische Nachwuchsgewinnung nachhaltig gefördert werden?

Neue Ressourcen schaffen und sichern.

Wir müssen dem Fachkräftemangel im medizinischen und pflegerischen Bereich entgegenwirken, indem wir die Arbeitsbedingungen attraktiver gestalten und eine faire Entlohnung ermöglichen

Wertschätzung im Umgang mit ärztlichem und nichtärztlichem Personal und damit Nachwuchsgewinnung.

Ist-Situation: Psychologische Psychotherapie

Die Zahl psychologischer Psychotherapeut:innen wächst ungebremst von Jahr zu Jahr, ohne, dass dies zu einer Verminderung der Krankheitslast führt [22,23]

Psychologische PT im Vertragsarztsystem
AU-Fälle (psychisch Erkrankte) in Deutschland nach Geschlecht in den Jahren 1997 bis 2022

Fachärztinnen und -ärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Die Zahl der Fachärztinnen und Fachärzte für Psychosomatische Medizin stagniert seit Jahren, die der Psychiaterinnen und Psychiater steigt an, bleibt aber in Niveau und Wachstumsrate hinter den psychologischen Psychotherapeuten zurück [24]

FÄ Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
FÄ Psychiatrie und Psychotherapie

Die ärztliche Kompetenz zur Behandlung von Somatisierungsstörungen ist geografisch sehr ungleich verteilt. Ballungsregionen sind überwiegend gut versorgt, ländliche und „weniger attraktive“ Regionen in Ost und West großenteils eklatant minder versorgt [25]

Räumliche Verteilung: Ärztliche Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Räumliche Verteilung: Ärztliche Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Räumliche Verteilung: Nervenheilkunde
Räumliche Verteilung: Nervenheilkunde

Die Honorarsituation in der psychosomatischen Medizin

Die kommunikative und koordinative Kompetenz der psychosomatischen Mediziner ist unangemessen gering honoriert. 50 Minuten psychosomatisches fachärztliche Intervention (5 x EBM 22221) erbringen in der vertragsärztlichen Praxis nominell ein Honorar von €88,50, was sich durch Budget bedingte Abstaffelung deutlich verringern kann: Bei einer 85%igen Auszahlung resultieren nur noch €75,23 [26]. Unangemessen ist dies auch angesichts der beträchtlich höheren Honorierung der weniger komplexen psychotherapeutischen Leistung, die für 50 Min. ein Honorar von €108,14 erbringt, das zudem noch ohne Abstaffelung ausgezahlt wird [27].

Die Honorierung fachärztlicher psychosomatisch-medizinischer Leistungen liegt damit im Bereich der Stundensätze für Dachdecker, Elektriker und deutlich unterhalb dessen, was beispielsweise als Stundensatz für die industrielle Herstellung von Aluminium-Drehteilen berechnet wird [28,29].

Für das Einkommen aus 8 Std. fachärztlicher Tätigkeit in der vertragsärztlichen Praxis muss der psychotherapeutische Richtlinienbehandler nur 6,5 Std. arbeiten. Der arbeitstägliche Verlust von 1,5h Lebenszeit macht es unattraktiv, sich um die komplex behandlungsbedürftigen somatisierungsgestörten und psychosomatisch Kranken ärztlich zu bemühen.

Konsequenz: Somatisch Kranke, die an den Folgen ihrer Erkrankung seelisch und sozial leiden, Kranke mit somatoformer Störung und an Somatisierungsstörungen Erkrankte werden nicht hinreichend versorgt und nicht hinreichend diagnostiziert [30].

Qualitätsvolle fachärztliche psychosomatisch-medizinische Behandlung ist nicht zum Billigtarif zu haben. Eine Gesundheitspolitik, die Minimalhonorare für ausreichend hält, bürdet der Gesellschaft Kosten durch Produktivitätsausfälle, Arbeitsunfähigkeitszeiten und Frühberentungen auf.

Perspektive KOSTEN

Perspektive KOSTEN

Wie können eine bessere Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen geschaffen werden, um eine optimale medizinische Versorgung zu gewährleisten?

Die finanzielle Versorgung optimieren.

Wir müssen sicherstellen, dass ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Patientinnen und Patienten bestmöglich medizinisch versorgt und betreut werden können.

Das Fundament der vertragsärztlichen Versorgung ist die Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel. Nur durch adäquate und an aktuelle Umstände angepasste Bezahlung können Arbeitsbedingungen geschaffen werden, in denen Patienten nach aktuellem Stand der Wissenschaft versorgt werden können.

Somatisierungsstörungen ziehen hohe Kosten nach sich.

Über einen 6-Monatszeitraum betragen die direkten zusätzlichen Kosten von MUS durchschnittlich ca. 1.100 €, die indirekten zusätzlichen Kosten betragen ca. 7.600 €. Im Fall schwer beeinträchtigender MUS betragen die direkten Kosten sogar ca. 1.490 €, die indirekten Kosten ca. 10300 € in sechs Monaten. [7]. In der internationalen wissenschaftlichen Literatur werden zusätzliche direkte Kosten pro Jahr zwischen 432 $ und 5354 $ (USD in Preisen von 2006) berichtet [8].

Gezielte hausärztliche Interventionen erbringen eine Kostenersparnis besonders dann, wenn durch den Hausarzt fachärztliche Konsultation in Anspruch genommen wird [8], zeigt eine systematischer Reviwe aus 2012. Es konnte ebenso gezeigt werden: Interventionen bei MUS und Somatisierung sind kosteneffizient (ICER: „incremental cost effectiveness ratio“) [9].

Kosteneffizienz psychosomatischer Medizin

Die cost-efficiency von psychosomatischer Krankenhausbehandlung (im angloamerikanischen Sprachraum: C/L-psychiatry) ist unzureichend erforscht, ein systematischer review konnte lediglich zwei ältere Studien von geringer methodischer Qualität zu dieser Frage ermitteln [31].

Psychotherapeutische Behandlung senkt bei Pat. mit somatoformen Störungen und Somatisierungsstörung in einem 2-Jahres-Zeitraum die Kosten für ambulante medizinische Versorgung um ca. 25% und für stationäre Behandlung um mehr als 60% [32]. Bei high-utilizern fand sich für einen 2-Jahres-Zeitraum eine Kostenersparnis von mehr als € 32.000 [32].

Bei Krebspatienten, die zusätzlich depressiv erkrankt waren, konnte die Kosteneffizienz einer komplexen Intervention („collaborative care“, entspricht in etwa der psychosomatischen Intervention) nachgewiesen werden [33].

Perspektive POTENTIALE

Perspektive POTENTIALE

Wie können die medizinische Qualität und die Versorgung nachhaltig erhöht, gleichzeitig bürokratische Hürden abgebaut und das Arzt-Patienten-Verhältnis verbessert werden?

Die Potentiale erkennen und ausbauen.

Wir müssen qualifizierte Mediziner stärker in die ambulante Versorgung einbinden, um durch schrittweise Ambulantisierung Patientinnen und Patienten direkt und gezielt behandeln zu können.

Die umfassende biopsychosoziale Herangehensweise der Psychosomatischen Medizin vermittelt Patientinnen und Patienten Kompetenz im Umgang mit dem eigenen Körper und stärkt ihre Selbstwirksamkeit und Resilienz und damit ihre Teilhabe.

Fachärztliche Psychosomatische Medizin kann chronisch und komplex Erkrankten mit Somatisierungsstörungen und psychosomatischen Krankheiten umfassende Hilfe geben, mit Psychotherapie, Bewegung, Entspannung, achtsamkeitsbasierten Verfahren, Ernährungstherapie, Pharmakotherapie, sozialer Unterstützung und ärztlicher Begleitung bei notwendigen Lebensstiländerungen.

Psychosomatische Fachabteilungen an Allgemeinkrankenhäusern können dazu beitragen, dass bei funktionellen Störungen und Somatisierungsstörungen wiederholte stationäre Aufnahmen (bspw. zur diagnostischen Abklärung von Bauch- oder Thoraxbeschwerden) nicht mehr nötig werden und die stationäre Gesamtaufenthaltsdauer sich verkürzt [34,35,36,37,38]

Was ist zu tun? Was ist gefordert?

Psychosomatische Krankenhausabteilungen müssen sich mehr auf somatisch komorbide und somatisierende Patienten ausrichten – ängstliche und depressive Patienten können in psychotherapeutischen Abteilungen psychiatrischer Einrichtungen behandelt werden.

Dazu muss die gemeinsame Beplanung von Psychiatrie und Psychosomatik in den Landeskrankenhausplänen unterbleiben – gemeinsame Beplanung dient lediglich den Interessen der Träger von traditionsverbundenen psychiatrischen Landeskliniken, aber nicht den Patientinnen und Patienten.

Die ambulante Versorgung muss in ländlichen Regionen dadurch gestärkt werden, dass mehr fachärztliche psychosomatische Medizin statt bisheriger ausschließlich psychotherapeutischer Versorgung stattfindet – dazu bedarf es der Förderung psychosomatisch-medizinischer „Versorgungspraxen“ aus Landesmitteln (vergleichbar „Ziel und Zukunft“ in BW oder „Hausarztaktionsprogramm“ in NRW) und KV-Mitteln (vergleichbar „Region sucht Arzt“ in BY).

Die FÄ für Psychosomatische Medizin und ärztliche Psychotherapie benötigen eine eigenständige Bedarfsplanung und dürfen nicht länger unter die Gesamtgruppe der „Psychotherapeuten“ subsumiert werden – hier müssen sich Bundesgesetzgebung (§ 101(4) SGB 5) und der G-BA (§12(2, Punkt 7) und §18(2) der Bedarfsplanungs-RL) bewegen.

In GO(Ä) und EBM müssen die fachärztlichen Leistungen abgebildet werden und adäquat honoriert werden – dies betrifft u.a.die GOPs 22222 und 22221 des EBM und neu zu schaffende Gebührenordnungspositonen, bspw. für eine allgemeinmedizinisch-internistische Untersuchung und die Aufnahme von Kostenpauschalen (Kapitel 40) für psychometrische Testmaterialien.

QUELLEN

[1] Hiller, W., Rief, W., & Brähler, E. (2006). Somatization in the population: from mild bodily misperceptions to disabling symptoms. Social psychiatry and psychiatric epidemiology, 41, 704-712.
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[8] Konnopka, A., Schaefert, R., Heinrich, S., Kaufmann, C., Luppa, M., Herzog, W., & König, H. H. (2012). Economics of medically unexplained symptoms: a systematic review of the literature. Psychotherapy and psychosomatics, 81(5), 265-275.
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[21] Hausteiner-Wiehle C, Henningsen P. Kein Befund und trotzdem krank? 2015; Stuttgart, Schattauer.
[22] Quelle: https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/16393.php (Zugriff am 26.07.2022), Grafik: N. Hartkamp
[23] Quelle: DAK, Statista, eig. Berechnung, Grafik: N. Hartkamp
[24] Quelle: BÄK, Grafik: N. Hartkamp
[25] Quelle: https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/16402.php Grafik: N. Hartkamp
[26] https://www.kbv.de/tools/ebm/html/22221_2903580981918004986432.html
[27] https://www.kbv.de/tools/ebm/html/35401_2904109499934273547296.html
[28] https://www.streit-software.de/wissen/stundenlohn-handwerker
[29] https://www.aluservice.de/ratgeber/aluminium/wie-viel-kostet-das-drehen-von-aluminium/
[30] Palmowski, B. (2007). Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in der ambulanten Versorgung. Ärztliche Psychotherapie, 2(1), 46–49.
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Die Resilienz der Gesellschaft steigern

Die sozialen und volkswirtschaftlichen Folgen neuropsychiatrischer Erkrankungen belasten die gesamte Gesellschaft, weil sie viele Auswirkungen auf das alltägliche Leben in der Gemeinschaft sowie auf die Arbeits- und Leistungsfähigkeit der Bevölkerung haben. Daher müssen Wege gefunden werden, durch geeignete Maßnahmen im Gesundheitssystem die Resilienz in der Gesellschaft zu erhöhen.

Dr. med. Uwe Meier

1. Vorsitzender Berufsverband Deutscher Neurologen

Die Zukunft unserer Gesellschaft stärken

Kinder und Jugendlichen werden schon bald die Lasten unseres Landes tragen. Viele von ihnen bedürfen schon früh eine medizinische Unterstützung. Jeder Euro, der heute in die gesunde Entwicklung der nachfolgenden Generation investiert wird, steigert morgen unsere Zukunftsfähigkeit.

Dr. med. Gundolf Berg


Vorsitzender Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland

Krisen im Leben besser bewältigen

Nicht selten sind es Krisen und negative Einwirkungen von außen, die zu psychiatrischen Störungen bei den Betroffenen führen. Ungelöste Probleme und Hilflosigkeit bergen ein hohes Potenzial an Suchtgefahr oder Essstörungen. Hier geht es um schnelle Diagnosen und wirksame Therapien.

Dr. med. Sabine Köhler

Vorsitzende im Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)

Depressionen haben nicht immer äußere Ursachen

Im Leben eines Menschen gibt es negative Ereignisse oder Schicksale, die zu einer Erkrankung des Gemüts führen. Es ist aber falsch, sich im Einzelfall über die Ursachen den Kopf zu zermartern. Denn Depressionen sind häufig Erkrankungen, die sich Einflüssen von außen entziehen. Dann ist psychiatrische Hilfe umso wichtiger.

Dr. med. Klaus Gehring

Vorsitzender im Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)

Ganzheitliche Betrachtung von Patienten

Gesundheit wie auch Krankheit der Psyche entstehen aus vielen Faktoren im Leben eines Menschen. Um die Ursachen zu verstehen und erfolgreiche Therapien zu entwickeln, bedarf es qualifizierter fachärztlicher Beratung. Eine ausreichende Versorgung der Patienten ist dabei essentiell.

Dr. med. Irmgard Pfaffinger

Vorsitzende Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM)

Ängste in unsicheren Zeiten

Früher lebten die Menschen in einer kleinen und übersichtlichen Welt. Die Globalisierung hält heutzutage via TV oder Internet Bilder und Nachrichten von jedem Flecken der Erde bereit. Häufig sind es erschreckende Eindrücke. Es wundert nicht, wenn die weltweiten Probleme Ängste auslösen. Damit muss unsere Gesellschaft umgehen.

Dr. med. Christa Roth-Sackenheim

Vorsitzende Berufsverband deutscher Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie (BVDP)

Akzeptanz für psychische Erkrankungen

In einer Gesellschaft, die eher Stärke vom einzelnen fordert und Schwäche weniger toleriert oder lieber verschweigt, ist eine psychische Erkrankung für viele Betroffene auch ein gesellschaftliches Problem. Eine bessere Aufklärung in der Öffentlichkeit kann und muss hier mehr Akzeptanz schaffen.

Ingrid Moeslein-Teising, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Vorsitzende des Berufsverbandes ärztlicher Psychoanlytikerinnen und Psychanalytiker in der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie

Wichtige Signale des Körpers

Schmerzen sind in gewisser Weise nützlich. Sie signalisieren uns, dass irgendetwas mit dem Körper nicht in Ordnung ist. Wir sollten diese Signale ernstnehmen, ohne in Angst zu verfallen. Eine qualifizierte fachmedizinische Diagnose und anschließende Therapie können das Problem für viele Menschen lindern oder die Beschwerden im Idealfall ganz heilen.

Priv. Doz. Dr. med. Charly Gaul, Facharzt für Neurologie, Zusatzbezeichnung Spezielle Schmerztherapie

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